Autorin, Publizistin und Kulturarbeiterin lebt und arbeitet in Schenna, Meran und Mals. Journalistisch tätig für Südtiroler Wochen- und Tageszeitungen. Mitarbeiterin und Mitbegründerin der Meraner Kulturzeitschrift „vissidarte“- vissidarte FB. Organisation und Teilnahme an Lesungen und kulturellen Veranstaltungen. Vorstandsmitglied des Kultur- und Kommunikationszentrums "ost west club est ovest" Mitglied der Südtiroler Autorenvereinigung (SAV) und des Südtiroler Künstlerbundes (SKB) Botschafterin der künstlerischen Denkwerkstatt Freistaat Burgstein (A) Obfrau von Pro Vita Alpina - Österreich Schreibarbeit (eine Auswahl)2004: worte schmieden aus stein, Gedichte, mit Zeichnungen von Sabine Auer, Verlag: edition innsalz. 2006: 2. Preis für Lyrik beim literarischen Wettbewerb für Hochschülerinnen und Gleichaltrige, ausgeschrieben vom Kreis Südtiroler AutorInnen im SKB, Distelvereinigung und Dokumentationsstelle für neuere Südtiroler Literatur. 2007: Artist in Residence - Gastkünstlerin im Atelier der Stadt Salzburg. 2008: Flüssiges Feuer - Fuoco fluente - Arunda 75 2009: keine details, Gedichte, Verlag: skarabaeus 2012: Kaufmannsgeschichten - Südtiroler Handel im Wandel der Zeit Storie di commercianti - I negozi in Alto Adige attraverso le generazioni Projektleitung und Idee, Fotografien: Paola Marcello Texte: Sonja Steger. Verlag A. Weger 2013: Hannah und der Tatzelwurm. La storia di Anna e di Tazelo, il verme Text: Sonja Steger, Illustrazioni: Laura Zindaco, Traduzione: Toni Colleselli Hintergründe: Johannes Ortner, Lektorat: Haimo Perkmann, mit einem Vorwort von: Hans Haid 2013: Harry Reich. Meran/o Face to Face Herausgeber: Toni Colleselli & Sonja Steger edizioni Alpha Beta Verlag / Träger: ost west club est ovest 2014: Karl Heinz Stipendium von Noseland 2014: Gigi Bortoli. Meran/o My Generation Herausgeber: Toni Colleselli & Sonja Steger edizioni Alpha Beta Verlag / Träger: ost west club est ovest 2015: Franco Marini. So ein Theater. Meran/o. Che spettacolo Herausgeber: Toni Colleselli & Sonja Steger edizioni Alpha Beta Verlag / Träger: ost west club est ovest 2015: Gartenkalender. Il calendario dei giardini erschienen anlässlich 50 Jahre Südtiroler Gärtnervereinigung (Hrg.) Idee und Texte: Sonja Steger Beiträge in 2009: Rendez-vous con le arti / mit den Künsten - Meran/o 1957-1961 "traumhaft gefährlich, traumhaft irre!", ein Gespräch mit Hansgeorg Hölzl 2009: Tirolerland wie bist du...? Tirolo come sei...? 2009: Heldinnen des Alltags / Protagoniste della vita quotidiana Herausgeber: Frauenmuseum Meran 2009: Beitrag zum Kunstprojekt ...grumus merdae, von Karin Welponer / Peter Sauerer GefängnisLe carceri – Kaltern 2010: Katalog von Bi - contemporary art festival - Werkbank Lana 2011: Rezepte.ricette, Tage der Nachhaltigkeit, meraner gruppe 2011: Eric Gallmetzer, Text im Ausstellungskatalog: das Aufgebot/La risposta della natura 2011: Staumauer im Kopf, arunda 80, "amorphe satzstrudel aus lecken wortschleusen" 2013: 39NULL - Magazin für Gesellschaft und Kultur, Auf der Suche nach den Orten der Einhauchung ab 2013 venusta, Schenna Magazine, Merano Magazine Kulturarbeit2004: [un]defined art festival - Pulverturm Meran 2005: Projekt Parkbank / Meran 2005: [un]defined free art for emergency festival 2006: vissidarte “Per Anhalter durch die Galerie” – Kunst- und Performance Festival 2006: base camp 2 – modular-t bei kunst Meran im Haus der Sparkasse 2008: [un]defined - temporary automous zone Francesco Rossi Kaserne - Meran 2009: [un]defined09 - merano arts festival Francesco Rossi Kaserne - Meran 2010: [un]defined10 - merano arts festival Francesco Rossi Kaserne - Meran 2010: Von Atelier zu Atelier - Parcours in Obermais 2011: ArtBank - literarische und künstlerische Parkbänke in Schenna 2011: Sprachspiele - Linguaggi in gioco / Literatur, Musik und neue Medien 2011: Von Atelier zu Atelier - Parcours in Obermais 2012: kunSt_off - galleries night - im Rahmen der kunStart 12 biennial art fair for emerging contemporary art 2012: Von Atelier zu Atelier 2012: kultur.herbst.meran / autunno.culturale.meranese 2012: Sprachspiele - Linguaggi in gioco 2013: Assistenz Sichtung/Katalogisierung der Dr. Joseph Maurer Bibliothek/Algund 2013: Von Atelier zu Atelier / Di atelier in atelier - 9. Tag der Zeitgenössischen Kunst 2013: Sprachspiele - Linguaggi in gioco - siehe Blog von Bruno Schlatter: www.sprachspielelinguaggiingioco.blogspot.ch 2013: Teilnahme an der 1. Internationalen Straßentafelausstellung in Noseland. Katalog 2014: Algunder Maurer Buch - gib&nimm Bücheregale - literarisch-künstlerische Installation von Alissa Maurer 2014: photonights Meran/o 2015: photonights Meran/o 2015: Sprachspiele - Linguaggi in gioco
keine details Verlag: skarabaeus
vierzig quadratmeter schweigen im vorzimmer der morgenstunden hadern mit erwachen und traum
dreh dir einen strick aus stille und häng dein wort daran
worte schmieden aus stein Verlag: edition innsalz soll ich die jacke zerschneiden soll ich das gesicht aufsetzen oder soll ich niemand bleiben jedenfalls alle die sich mir in den weg stellen lächle ich nieder
Di fremme bin iStadtprojekt - april2005
Der bär hat staub angesetzt wie die alten ichs. Ein monster aus plüsch als überbleibsel vergangener zeiten. mitgenommen und von motten zerfressen, aber noch lange nicht tot. Ein geschenk von den fremmen als das kind über das eigene fremdsein keine überlegungen anstellte, sondern einfach darunter litt. Im goldenen käfig hotelburg wollte der vogel einfach nicht singen. Und von einem dadraußen war nur ein sehnen da nach etwas was man nicht kennt.
Die fremmen kamen und gingen und ihre kinder, die fremmen-kinder, mit ihnen. Diese freundschaften mit verfallsdatum, diese annäherungen bis zum tag der abreise, waren die schule des abschied-nehmens und des sich-auf-nichts-zu-sehr-einlassens. Eine schachtel voll vergilbter briefe und ein berg aus plüsch und die erinnerung an die fremmen-kinder als unförmige masse aus der keiner, kein einziger, herausragt. Das ist geblieben, sonst nichts.
Die tonnen süßwaren haben die jahre überlebt in form von ablagerungen im körper. Die milka-kuh-schokolade eingewickelt in staniol und lila papier und die nimm zwei und die duplo, mars und raider. Vielleicht waren sie die steinplatten auf dem weg in die bulimie. Oder lag es daran, dass der beste freund zwar sehr viel und stundenlang redete aber niemals mit einem sprach. Der flimmerkasten als wirklichkeits- und beziehungsersatz nahm den ersten platz der welterfahrungs-möglichkeiten ein.
Das wahre fremdsein begann in der schule. De daitsche. Das war ich. Die zueg’roaste. Auch. Diese welt war dann wohl auch nichts zum nicht-fremdsein. Immerhin konnte man einen riesigen, sperrigen braunbären im tirolerkostüm umarmen. Immerhin hatte man alles im überfluss. Immerhin hatte man so viele freunde wie sonst niemand, auch wenn sie nie da waren, oder gerade abgereist. In dieser atmosphäre des zwanghaften immer-gut-gelaunt-seins konnte man dem bären auch einen strick um den hals schlingen und ihn um die ecke bringen. Wie man sieht hat er alle anschläge auf sein leben fast unversehrt überstanden und der mensch der dieses kind gewesen ist auch. Geblieben ist ein unbehagen gegenüber der welt und das wissen dass man sich selbst ein fremmer bleibt, so viele fremme auch an einem vorüber ziehen.
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